RÜCKBLICK | JANUAR 2023

Der Januar 2023 war ereignisreicher Monat, der seine Schatten für das Jahr 2023 voraus warf. Um Platz für etwas Neues zu schaffen, begann ich mit dem Umbau innen im Tiny House. Es ging gar nicht so sehr darum, die Strukturen zu verändern, sondern mehr Raum und eine Atmosphäre zu schaffen, die sich nach Wohnen und Lebensraum anfühlte. Kleine persönliche Elemente wie Bilder, eine gemütliche Sofa Ecke an der Stelle, wo vorher Deko war und mehr Raum durch einen hochklappbaren Tisch.

In der Küche wollte ich mehr Platz zum Kochen und vergrößerte die Küchenplatte und darunter die Schrankfläche. Die Waschschüssel, die ich immer nur kurz benutze, kam unter den Schrank und machte Platz für eine größere Arbeitsfläche. Aus dem Tisch, der im vorderen Bereich stand, wurde die neue Tischplatte der Küche. Es waren also mehr kleine Veränderungen, die zeigten, dass sich auch bei mir einiges verändert hatte. Mich drängte es nach weiteren Schritten, nach einer Fortentwicklung hin zur einer Lebensweise, in der das Thema Unabhängigkeit, Autarkie und Nachhaltigkeit mehr Raum bekam.

So hatte ich im Oktober 2022 mit meinem Permakultur Studium an der Permakultur Akademie angefangen, in dessen Rahmen ich im November 2022 ein Praktikum bei (B)energy machte. Ich hatte von der Idee der Biogasanlage in Haushaltsgröße gehört und wollte durch das Praktikum herausfinden, ob diese Idee ein Konzept ist, mit dem ich mich selbst mit Biogas im Tiny House versorgen und Kreisläufe schließen konnte.

In dem Praktikum fing ich Feuer für diese Idee und begann mit den Planungen eines passenden Permakultur Projektes, das ich noch dieses Jahr beginnen werde. Im Februar werde ich das Permakultur Konzept dafür ausarbeiten und im März eine eigene kleine Biogasanlage bauen, um herauszufinden, ob und wie es tatsächlich umsetzbar und auch praktikabel ist. Der Sommer wird dann zeigen, ob ich selbst Biogas produzieren kann.

Ende Januar 2023 folgte das nächste Praktikum bei Triebwerk – Agroforst & Regenerative Landwirtschaft in Worms für mein Permakultur Studium. Triebwerk hatte eine große Pflanzaktion geplant, bei der wir drei Tage lang an drei verschiedenen Standorten bei drei WinzerInnen verschiedene Agroforstsysteme pflanzten. Wir pflanzten Obstbäume und Hecken zwischen Weinreben, um für die Rebstöcke bessere Klimabedingungen erschaffen und sie vor Hitze zu schützen.

Inzwischen leiden auch die Weinberge in Deutschland unter dem veränderten Klima mit viel zu langen Dürre- und Hitzeperioden und die WinzerInnen müssen sich etwas einfallen lassen, um ihre Weinberge zu schützen. Mit der Pflanzung von Obstgehölzen als Schattenbäume und Windschutz zwischen den Weinreben können die Weinreben erhalten und zusätzlich weitere Früchte angebaut werden, aus denen wiederum Produkte entstehen können. Die Mehrfachnutzung der Bäume entspricht dem Permakultur Konzept, dass jedes Element mehrere Funktionen übernehmen muss.

Bei Christine Pierrot in Burglayen Rümmelsheim pflanzten wir ein Agroforstsystem mit Obstbäumen, Hecken und Schattenbäumen. Der Naturwein Winzer Philip Freitag bekam in Saulheim ein Vitiforstsystem (Wein und Gehölze) und Bio Weingut Hemer in Worms Abenheim Schattenbäume zwischen seine Reben (Obstbäume) gepflanzt.

Vor allem die Pflanzaktion bei Triebwerk hat mir verdeutlicht, dass es genau der Weg ist, den ich gehen möchte. Ich blühe auf, wenn ich in der Natur sein kann, neue Dinge lerne und Ideen umsetze, die für die Zukunft gemacht sind. So oft wird noch der Naturschutz und die Permakultur belächelt, obwohl wir längst den Klimawandel spüren können und empfindliche Schäden und Verluste ganzer Ernten haben. Dabei ist das alte Wissen, das in den Permakultur Konzepten liegt, unsere Zukunft.


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