DIE RÜCKKEHR DES LICHTS

Es gibt eine besondere Zeit im Dezember, in der wir nicht mehr im alten, aber auch noch nicht im neuen Jahr sind. Ab der Wintersonnenwende am 21. Dezember scheinen die anstehenden Veränderungen ihre Schatten vorraus zu werfen und einen neuen Abschnitt anzukündigen. Wir spüren die drei magischen Tage des Stillstands, ersehnen die Rückkehr des Lichts und freuen uns auf den Beginns des Neuen. Für mich ist es eine Zeit, in der ich über das vergangene Jahr nachdenke, mich vom Altem löse und das Neue begrüße. Die Begrüßung des Neuen begann dieses Mal gleich mit einer Veränderung.

Die Zeit zwischen dem 21. und 24. Dezember erscheinen als die drei magischen Tage, an denen die Sonne am Horizont scheinbar am gleichen Ort aufgeht und so still zu stehen scheint. In diesen Tagen vor den zwölf Rauhnächten sollten wir die Welt anhalten, um auf die Dinge schauen zu können wie sie gerade sind. Ich habe in diesen Tagen weder gearbeitet noch war ich unterwegs, denn ich wollte nicht die Zeit damit verbringen, doch irgendwie weiterzuhusseln und mich in Nichtigkeiten zu zerstreuen. In dieser Zeit war deutlich spürbar, wie sehr diese Geschäftigkeit in mir verankert und meine Sozialisierung darauf ausgerichtet ist, Zeiten der Ruhe gedanklich mit Faulheit gleichzusetzen. Notwendige Ruhezeiten fühlen sich für mich dann an als würde ich mich wie eine Diebin vom Konto des Wohlstands bedienen und es meiner Zukunft stehlen. Ich habe den gesunden Zugang zu meiner inneren Balance durch den künstlichen Druck einer Gesellschaft verloren, die das Untätige nicht haben will. So waren diese drei Tage auch ein mentaler Kampf mit den unsichtbaren Ansprüchen einer Welt, die ich nicht verstand.

Aber darin sehe ich, dass ich für meine weiteren Weg noch Wachstum brauche. Mein Wachstum kann nicht ohne Auseinandersetzung mit dem, was ist, erfolgen und so zeigte sich, dass die drei Tage des Stillstands und der Beobachtung bereits ein Echo der Gegenwart waren. Sie sagten mir, dass ich noch viel aufzuarbeiten habe und meine Ideale immer wieder am aktuellen Ist Zustand messen muss. Das Weitergehen- wollen bemerkte ich schon als ich für meine Webseite ein neues Design entwarf. Denn ich war den Themen entwachsen und hatte begonnen, aus meinem starken Interesse für Nachhaltigkeit neue Themen zu entwickeln, in denen ich zukünftig mehr machen möchte. Nachhaltigkeit ist für mich zu einer Basis geworden, auf der ich etwas aufbauen werde, das weiter geht als das Einsparen von fossilen Brennstoffen. Nachhaltigkeit ist zur Permakultur herangereift, denn Permakultur ist mehr als der Schutz der Umwelt. Wer Permakultur anwendet, erschaftt selbstregulierende Ökosysteme für die Zukunft von vielen Lebewesen. Mit dem Blick der Permakultur werden Alternativen unserer Lebensweise zu mehr als der Verzicht auf Plastik und dafür braucht es Methoden, mit denen ich selbstregulierende und autarke Systeme modellieren und erschaffen kann.

Irgendwie zog die Umgestaltung der Webseite auch die Umgestaltung des vorderen Bereiches des Tiny Houses nach sich. Zwischen den Jahren begann ich schon, im Tiny House Dinge hin- und herzurücken, auszusortieren und neue Ideen zu entwickeln, um den Platz besser nutzen zu können. Ich störte mich an kleinen Dingen und so war mir klar, dass auch hier Veränderungen anstanden. Noch bevor das alte Jahr zuende war, hatte ich neue Ideen im Kopf und freue mich nun wahnsinnig auf die Umsetzung. Denn in mein Tiny House möchte ich mehr nachhaltigen Designobjekten einen geeigneten Platz zu geben und wieder mehr gestalterisch wirken. Das Jahr 2022 war für mich ein hartes Jahr und ich möchte es hinter mir lassen und wieder mehr Raum für Schönheit, Hoffnung und Mut schaffen. Ich habe Hoffnung auf bessere Zeiten und möchte dem darin Ausdruck geben, dass meine Hände wieder mehr Pflanzen berühren, Projekte entstehen, die Zukunft haben und mein Tiny House zu einem Zuhause wird.


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